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PS' Giro d'Italia 2008 Analyse - Teil 3 - Etappe 2
Nun ist die erste Massenstart-Etappe vorbei. Der erwartete Verlauf ist auch eingetreten. Niedriges Tempo am Anfang, wie immer beim Giro, und dann ging es im Finale um den Etappensieg und Sekunden im GK. Den Etappensieg hat sich dann letztendlich Riccardo Ricco geschnappt aber analysieren wir mal von vorne.
ALs erstes kam die Meldung dass Igor Astarloa nicht starten würde aufgrund von Fieber und Magenproblemen. Die erste Bergwertung holte sich Sella vor Cardenas und Seeldrayers aus dem Feld heraus. Vielleicht haben es diese Fahrer auf die Bergwertung abgesehen aber das werden wir erst im Laufe der diesjährigen Italienrundfahrt sehen. Auch dann ging es in verhältnismäßigem Schneckentempo weiter. So konnten sich Roy und Loosli absetzen und schnell einen Vorsprung von über 10 Minuten herausfahren. Soweit so gut. Vielleicht alles keine Überraschungen. An der zweiten Bergwertung, die sich Loosli sicherte, kam es wieder zu einem Sprint aus dem Hauptfeld. Wieder war Sella dabei, aber es reichte nur zu Platz vier hinter Pietropolli und keinem Punkt. Emanuele Sella scheint es wohl auf die Bergwertung abgesehen zu haben. Er ist auch erster Träger des Bergtrikots.
Kaum zog Slipstream dann das Tempo an um die Ausreißer zu stellen schmolz der Vorsprung der Ausreißer dramatisch. Nach kurzer Zeit resignierten dann beide und ließen sich zurückfallen. Zu diesem Zeitpunkt überschattete ein schwerer Sturz das Geschehen. David Zabriskie und Alberto Contador stürzten. Contador erwischte es nicht so schlimm und er konnte weiterfahren doch Zabriskie brach sich bei der Kollision mit einem LKW einen Lendenwirbel und musste folglich aufgeben. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie eine Kollision mit einem LKW zu Stande kommen kann. Das ist mir rätselhaft und sind die beiden im Grünstreifen gefahren und da stand einer. Werden wir wohl erst später erfahren, wenn das überhaupt der Fall sien wird. Damit sind jetzt schon drei Fahrer von den ursprünglich vorgesehenen 198 Fahrern ausgeschieden.
Als das Feld sich dann der Schlussschleife näherte übernahm das Team LPR um Danilo Di Luca das Zepter. Sie fuhren die erste Passage des Schlussanstieges hoch und hängten dabei viele Sprinter ab bzw. dezimierten das Feld arg. Auf der Schleife gab es dann viele Positionskämpfe weil jeder als erstes in den Anstieg fahren wollte. Di Luca brauchte dafür alle neun Mann. Bettini hingegen machte alles alleine, was ich nicht verstand. Auch wenn er das besser kann verbraucht das doch mehr Energie als wenn man einen Mann vor sich im Wind hat der einen bis zum Anstieg an Di Luca bringt. Ich glaube das war ein Fehler von ihm aber das war sicher nicht der einzige Grund warum er als die Post abging nicht mehr mithalten konnte. Er ließ austrudeln während vorne Rodriguez Oliver dem Feld davonsprutete. Er sah schon wie der sichere Sieger aus, auch für mich, aber Piepoli fuhr das Loch größtenteils zu und Ricco vollendete mit dem Sieg. Di Luca und Rebellin kamen nicht mehr an dem starken Ricco vorbei.
Dieser scheint in sehr guter Form zu sein trotz seiner Verletzung bzw. Erkältung. Man muss ihn auf jeden Fall für das Podium beachten da es weitere Klassikerartige Etappen gibt und da er Zeit rausholen kann wie gestern z. B. gegen Leipheimer, Simoni oder Klöden. Aber außer Karpets der 1:19 Minuten verlor hat keiner ernsthaft viel verloren, der vielleicht Ambitionen aufs GK hat. Die Überraschung der Etappe war aber Veikkanen der sensationell Siebter wurde. Finde ich eine beachtliche Leistung.
Heute geht es zwar über einen Pass am Ätna, trotzdem werden am Ende wohl die Sprinter sich das erste Mal bekämpfen in der Hafenstadt Milazzo. Der Topfavorit ist wohl Bennati aber Cavendish und Co. werden es ihm schwer machen. Auch interessant ist dass die letzten 100 Kilometer an der Küste entlang führen. Dort könnte ich mir vorstellen dass es vielleicht zu einer Windkantensituation kommt.
__________________ Es muss weitergehen. Aber nicht mit dieser UCI.
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12.05.2008 10:22 |
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Jaja 
Directeur Sportif
   

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Langweilige Etappe. Als ich gesehen, dass noch über 80km zu fahren sind, hab ich mich erstmal selber noch ne Stunde aufs Rad gesetzt. Das Wetter ist ja hier momentan sogar viel besser als in Sizilien!
Stürze: Riccos hab ich aufgrund meines Ausflugs nicht gesehen, hab auch danach keine Bilder mehr von ihm gesehen, kann ich nix zu sagen.
McGee sah schon übel aus. Bei diesem Sturz kann man aber den Organisatoren eigentlich keinen Vorwurf machen. Wo fährt der Kiryienka da her? Dass außerhalb der Straßen mal etwas Staub ist, kann man wohl kaum vermeiden. Hat sich halt einfach verschätzt und McGee hat halt wieder einmal Pech gehabt. Hab zwar vorhergesagt, dass er nicht durchkommt, aber ein solches Ausscheiden wünsch ich natürlich keinem, auch nicht der Wurst McGee.
Der Sprint dann war sehr schön! Bennati und Zabel scheinen die mit Abstand stärksten Sprinter zu sein. Und von diesen beiden ist Bennati nochmal mit deutlichem Abstand die Nr.1! Zabel konnte zwar wenigstens das Hinterrad halten, hatte aber nicht die geringste Chance vorbeizufahren. Aus seiner Super-Position heraus schon recht deprimierend da garnix machen zu können.
Wenn es mal keine ansteigende Zielgerade gibt, können aber sicher Cavendish oder Förster auch noch ihre Chancen bekommen. Schöner Erfolg für Hondo, auch bei ihm hoffe ich, dass er im Laufe des Giros seinen Rhythmus wieder findet und vielleicht kann er ja auch mal ne Etappe gewinnen.
__________________ Wahre Kenner gewinnen nur selten ein Tippspiel.
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12.05.2008 20:48 |
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ReinscHeisst
Tour-Sieger
   

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15.05.2008 12:54 |
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Coolman 
Radsport-Legende
    

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16.05.2008 16:20 |
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