Ventil 
Giro-Sieger
   

Dabei seit: 03.11.2004
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24.04.2011 16:43 |
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Edeldomestik

Dabei seit: 27.05.2010
Beiträge: 666
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ja, die schlecks wieder mal taktisch suboptimal. besonders deshalb, weil sie ja mindestens 2 relativ gute, taktische möglichkeiten gehabt hätten: entweder abwechselnd gilbert attackieren, was am berg vermutlich nicht zum erfolg geführt hätte, aber womöglich auf dem flachstück.
oder aber die "nicht-mitführ-taktik" und dann hoffen, dass gilbert sich stark genug einschätzt, die alleinige führung zu übernehmen und trotzdem zu gewinnen. hätte gilbert das nicht mit sich machen lassen, hätten die schlecks wohl befürchtet, dass die verfolger wieder herankommen, was ich persönlich als kein allzu grosses problem angesehen hätte...
...denn 1. hätte sich dann wieder eine neue rennkonstellation ergeben, wo sich noch mehr als nur 2 bis 3 fahrer gegen gilbert hätten verbinden können und 2. wären die schlecks wohl imstande gewesen, die verfolger erneut abzuhängen. (da sie ohnehin schon stärker waren und zudem ein paar minuten wertvolle kräfte hätten sparen können.)
die schlecks schienen mir nur leider gar nicht wirklich daran zu glauben, gilbert schlagen zu können. unglücklich dann natürlich auch noch, dass andy im finale für fränk arbeitete, wobei ersterer im schlussspurt offenbar noch mehr reserven hatte.
andererseits ist die taktik, auf den mehr oder weniger sicheren 2. und 3. platz zu gehen (sowie eine kleine chance auf den sieg), auch nicht sooo sehr zu verachten, besonders, wenn man das rennen ohnehin schon mal gewonnen hat.
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24.04.2011 17:39 |
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Ventil 
Giro-Sieger
   

Dabei seit: 03.11.2004
Beiträge: 35248
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taktisch gesehen haben heute die mannschaften alles falsch gemacht was man falsch machen kann.
das gilbert ab einer bestimmten distanz vor dem ziel attacken selber kontert, und auch kontern kann/muss ist klar. den belgier an der redoute isolieren ist ja gut und recht, aber dann die ausganglage einschläfern lassen grenzt an dummheit. da hätten die attacken der b-kapitäne kommen müssen. geht gilbert mit, bricht man das unternehmen ab um es erneut zu versuchen.
so aber, wurde aus dem rennen eine lachnummer.
wie gesagt, ab dem zeitpunkt wo die schlecks attackierten war das rennen tot. das liegt erstens an diesen ..kann man die eigentlich nicht trennen und in verschiedenen mannschaften unterbringen ..lieben und gemütlichen schlecks (musikenstadl lässt grüssen), und zweitens an der eher laschen vorstellung vom rest. ok, wenn die beine nicht mitmachen, was willst du. trotzdem, interessant war das heuten nicht. natürlich muss man für das ventil nicht immer gewinnen, leistung zählt. aber, da hätten sie, wenn was gescheiter eingekauft wenigstens mit cancellara was einfahren können diese leoparden. 
möve! bei einem solchen rennen wollen wir schweissgebadete helden und keine buchhalter mit bleistift im ohr sehen..
__________________ 102
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24.04.2011 20:20 |
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ADLOAL 
Kapitän
  

Dabei seit: 07.04.2005
Beiträge: 1423
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Das war jetzt die Meisterprüfung.
Im Moment scheint es nur Gilbert/Cancellara
zu geben.
Der hat seine ganze Vorbereitung auf den heutigen Tag gelegt, d.h. heute auf 100%.
Aus dieser Sicht sind seine Leistungen vorher, speziell bei der Ronde nochmal ein paar Stufen höher einzuschätzen.
Ich war ein wenig erstaunt wie locker die drei wegkamen, da gab es kaum Gegenwehr.
Als sie dann zu dritt waren, hätte ich von den Schlecks auch noch etwas erwartet, es war jedoch Gilbert der noch einmal angegriffen hat.
Jetzt sind vier Monumente vorbei und Leopard hatte jedes Mal einen Fahrer auf dem Podest, dies ist trotz der verpassten Siege eine Topleistung.
Cancellara wird sich ja auf die WM wieder in Topform bringen, so könnte es dann bei der Lombardei noch zu einem Duell mit Gilbert kommen, ich bin im Gegensatz zu vielen überzeugt, dass Cancellara sowohl Lüttich als auch die Lombardei und Gilbert Roubaix gewinnen kann.
Wer schafft die fünf als erster, im Moment steht es
3 zu 2.
__________________ Und Gilbert ist doch kein ewiges Talent!
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25.04.2011 01:59 |
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Möve!
Tour-Sieger
   

Dabei seit: 01.04.2010
Beiträge: 2205
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@ Lappi
bis 2km vor dem Ziel war es auch ne super spannende Sache. Ich verstehe die Kritik auch nicht.
An Falkenfelsen angreifen war richtig. Redoute war zu früh, und wer kommt weshalb darauf dass nach der Redoute das Tempo abfiel. Weiter hochgehalten wurde es.
Dass Fränk die Lücke zu Andy selbst zufährt find ich auch nachvollziehbar. Vor einer Woche hat Gilbert die Lücke im Flachen zu Andy auch zugefahren, warum also gestern nicht wieder? So war man 2:1 und die Situation war stark. Schuld daran dass es nicht noch besser wurde waren Sanchez, Rodriguez und Co, die gestern nichts zeigten.
Nach dem Falkenfelsen ging es beragb, dann wieder bergauf und wieder bergab. Unten in Lüttich waren es noch 4km bis zur St Nicolas. Angenommen sie attackieren sich gegenseitig, dann kann vielleicht einer wegfahren, aber Gilbert wäre es zuzutrauen gewesen dass er die Lücke wieder schließt. Also bis hierhin fand ich das Vorgehen nicht schlecht. Man musste auch sehen dass aus dem Feld keiner mehr rankommt.
Was man hätte probieren können, wäre auf der Abfahrt eine Lücke reißen zu lassen. Oder 2km vor dem Ziel, als das Ding für das Feld durch war, abwechselnd anzugreifen und nicht mehr zu führen. Aber ich finde es nicht verwerflich dass man damit zufrieden ist, zusammen mit seinem Bruder auf dem Podest zu stehen bei so einem Rennen.
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Zitat: |
Original von ReinscHeisst
der klügere vogel hat recht!!! |
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25.04.2011 13:24 |
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Möve!
Tour-Sieger
   

Dabei seit: 01.04.2010
Beiträge: 2205
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Original von Frank`NFurter
Nur für den vagen Fall, ihr wolltet mich nicht verscheißern: Gilbert ist 28 Jahre alt.
Wir wissen:
- Er kommt Hügel hinauf,
- er kommt Berge hinauf,
- er ist zäh und kan seine Form über Wochen halten (das war jetzt bereits sein zweiter "Vierer" in seiner Karriere)
- er kann Zeitfahren und hat auch die Tempohärte im Flachen für lange Zeitfahren.
Die berechtigte Frage wäre also eher, ob er das will. Wenn er das will, würde er auch gewinnen können, da habe ich mittlerweile kaum noch Zweifel. |
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stimmt fast. Aber das mit den Bergen passt nicht so ganz. Armstrong hat mit 22 die WM gewonnen, sich ab dann in die Richtng entwickelt, nur wegen des Krebs ging das nicht schneller. Der Sieg bei San Sebastian kam mit 24, der Fleche mit 25, damals schon mit dem ersten kleinen Tumor. Armstrong ist Gilbert in dieser Hinsicht deutlich voraus
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Zitat: |
Original von ReinscHeisst
der klügere vogel hat recht!!! |
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26.04.2011 15:51 |
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Original von Ventil
ein top-zeitfahren kann gilbert nicht aufweisen. |
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Jo, konnte Andy Schleck auch nicht und kanns dann doch zumindest halbwegs, wenns um die Wurst geht (die Story hatten wir jetzt bis auf das Ausnahme-Antitalent Rasmussen auch schon in der xten Auflage). Was der Hänfling Andy kann, das kann aber das Kraftpaket Gilbert gleich dreimal, was das Zeitfahren betrifft. Schließlich kann Gilbert auch stundenlang bei Klassikern incl. Kopfsteinpflaster Tempo bolzen, wo der gute Andy längst vom Rosettenvibriren gepeinigt sich seine Schlumpfsammlung herbeisehnt. Ich denke sogar, mit etwas Übung fährt der Gilbert die Zeitfahren ähnlich gut wie Cancellara (besser ).
Zitat: |
Original von Ventil
an einer grossen rundfahrt beendete er noch nie eine mehrpässefahrt ganz vorne. |
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Ja, und Jungfrauen sind so lange Jungfrauen bis sie das erstemal ordentlich ge.....
Zitat: |
Original von Ventil
was weiss man über seinen regenerations-leistungsausweis ?. |
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Was weiss man über irgendjemands Regenerationsvermögen? Immerhin bleibt dieser Bursche wochenlang in Form um ein Rennen nach dem anderen zu gewinnen. Er wird das wohl mal unter Echtbedingungen testen müssen, um wirklich eine Einschätzung zu haben. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass jene unbestimmten Regenerationsfähigkeiten immer in Abhängigkeit zum absoluten Leistungsvermögen stehen. Sprich, wenn ich so stark bin, dass ich an 15 von 21 Renntagen gar nicht an meine Reserven herangehen muss, dann ist auch die Beurteilung des Regenerationsvermögens letztlich eine Marginalie.
Ich würde sagen, gegen Contador und Schleck reicht es, wenn Gilbert halbwegs dranbleibt und diese beiden Freizeitmaurern auf den letzten 15 Metern jeweils versägt. Das traue ich ihm mittlerweile auf jedem Gefilde zu.
Zitat: |
Original von Ventil
die wichtigsten komponenten die es für einen tour de france-sieg braucht, sind bei gilbert ziemlich vage. |
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Du meinst so Fahigkeiten wie wochenlang, bergauf, wie bergab, von 30%steil bis etwas wellig und in der Ebene alles wegzubügeln, was der Radolymp zu bieten hat?
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Original von Ventil
da ist tony martin meilenweit näher dran, die grosse schleife mal zu gewinnen.. |
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So sehr ich bei Tony Martin hoffe, dass aus ihm mal ein ganz Großer wird, so sehr muss ich aber auch erkennen, dass Martin gegen Gilbert noch ne ziemlich kleine Wurst ist. Tony Martin ist es, der noch beweisen muss, dass er in der Lage ist am ganz großen Rad zu drehen. Bei Gilbert dürften hier bezüglich aller nur erdenklicher Fähigkeiten mittlerweile kein Zweifel mehr bestehen.
Ich hoffe wirklich sehr, Gilbert hat in seinem Umfeld gute Berater, die ihm einen ernsthaften Versuch schmackhaft machen. Vielleicht noch nicht in diesem Jahr, weil das Team das noch nicht so ohne weiteres hergibt. Aber nächstes Jahr sollte er es riskieren. Ich bin mir 100% sicher, dass er sich sonst am Ende seiner Karriere darüber ärgert, dass er es nie versucht hat.
Ich selbst fände das vorallem für den Radsport einen wichtigen Versuch, weil es doch dem etwas öden "Spezialistentum" ein richtiggehendes Fanal entgegensetzen würde.
Gilbert ist quasi der Auserwählte und holt im sehr überreifen Alter von 30 Jahren (fast schon tot also), alle 5 Monumente und das GT-Tripple, 12 Jahre in Folge bis er 42 Jahre alt ist. Nicht wahr? 
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26.04.2011 18:20 |
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Original von Ventil
was soll dieses beschissene fragezeichen, du hirni.
der frank schreibt den selben mist wie du, ganz einfach.
gilbert und tour de france-sieger ? liebe leute geht mal über die bücher .. der belgier hat den selben bio-pass wie cancellara ..die werden beide die grosse schlaufe nie gewinnen.
punkt, aus und amen ihr amateure. |
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Wenn Du mal eine etwas phantasievollere Position als die eines ewigen Cancellara-Distrubuteurs einnehmen könntest, hättest Du aus besagten Büchern zum Beispiel entnommen, dass im Bio-Pass bei Cancellara (seine Hompage) 1,86 Meter Körpergröße bei 80 kg steht. Bei Gilbert steht da 1,79 Meter, bei 67 kg.
Was haben eine CD-ROM, "some broken heards never mend" und Ventil gemeinsam?
Lou Reed only memory

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Frank`NFurter am 26.04.2011 22:04.
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26.04.2011 22:03 |
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Edeldomestik

Dabei seit: 27.05.2010
Beiträge: 666
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@frankfurter
ich würde sagen, nach jetzigem stand kann man noch nicht sagen, ob gilbert mal einer für die gt´s werden könnte oder nicht. gibt einiges was dafür spricht und einiges dagegen. zunächst sollte er sich sicherlich darauf konzentrieren, noch das eine oder andere monument zu gewinnen sowie, wenn es der parcours zulässt, die wm.
ein top-zfer muss man ja nicht sein, um eine gt weit vorne zu beenden, entscheidender sind natürlich die kletterfähigkeiten. wobei ich es nicht unbedingt als vorteil für gilbert ansehe, dass er kräftiger ist als z.b. schleck, was das zf betrifft. ein guter zfer kann kräftig sein, muss aber nicht. in 1. linie sollte er möglichst gross sein bzw. gute hebelverhältnisse aufweisen.
bei klassikern im flachen stundenlang hohes tempo gehen zu können, bedeutet ja nicht, dass man genausogut zf kann. ist zwar ähnlich, aber leute wie voeckler zeigen, dass man einerseits ein starker flachlandfahrer sein kann, aber im zf eher nur durchschnitt ist.
martin sehe ich schon als einen ganz grossen fahrer an. vielleicht noch nicht, was die berge/rundfahrten betrifft, aber in seiner spezialdisziplin ist er durchaus absolute weltklasse.
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27.04.2011 00:00 |
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